Die Blutrache zu Weinsberg
Auf der Burg Weibertreu |
Inhalt
Auch heute noch bieten die kämpferischen Aktionen während des Großen Deutschen Bauernkrieges Stoff für spannende Debatten. Ganz sicher gehört die Blutrache von Weinsberg genannte Aktion der Bauern an einem Ostersonntag des Jahres 1525 dazu. Mit besonderer Inbrunst beschreiben Gegner der großen Aufruhr des Gemeinen Mannes die radikale Vorgehensweise der Bauern auf der Burg Weibertreu und in Weinsberg. Dabei fallen oft die Worte Grausamkeit und Mord. Gern vermieden wird die Tatsache, das hier eine gewisse Einmaligkeit vorliegt. Von Seiten der Bauern gab es keine Wiederholung. |
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Die zahllose Folge von Folter und Todschlag durch die Sieger über die Bauernsache findet nur
gemäßigtere Vokabeln. Adlige Rachsucht geschah natürlich legal. Rechtmäßig das Hängen, das
Kopfabschlagen, das Vierteilen, das Rädern und das Verbrennen. Gesetzestreu das Blenden, das
Vergewaltigen und der Raub an Grund und Boden.
In den historischen Darstellungen der Opferzahlen läßt sich die merkwürdige Tendenz
sinkender Ziffern feststellen. Der Trend zieht sich bis in neueste Forschungsergebnisse.
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I. Die Gefechtslage für die Bauern |
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II. Adliger Familienzwist |
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"Tötung des Grafen Helfenstein 17. April 1525" Fritz Neuhaus (1852-1922) 1879 |
"Graf Helfenstein, im Bauernkrieg gefangen" Gustav Metz (1817-1853) wahrscheinlich 1844 |
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V. Wendel Hipler - ein strategisch denkender Protagonist der Bauern
Zuerst könnte man den Wendel Hipler für einen dieser verfluchten Bürokratenseelen halten, wenn man
nur zu lesen bekäme, in welchen Kreisen er verkehrte und welche Dienste er für Adelsgeschlechter leistete.
Schon das er einer vermögenden Familie entstammte, klang zumindest in Bauernohren verdächtig.
Das er nach dem Studium der Juristerei auch noch für die Hohenloher geheimsekretärisches Unwesen trieb,
machte ihn gewiss nicht beliebter. Aber der Mann war gebildet und einer von den Tatsachen schaffenden Typen.
Fast schon in modern bürgerlicher Denkungsart wollte er immer etwas Sinnvolles schaffen. Und es sollte Geld bringen!
So z.B. errichten einer Rodungssiedlung mit Glashütte, zur Versorgung Fischteiche als Nischenproduktion dazu.
Seine juristischen Kenntnisse nutzt er zum Streit und zum Verteidigen seines nicht ganz unbescheidenen Vermögens,
das adlige und andere Begehrlichkeiten weckte. Einmal ging eine Angelegenheit für ihn nicht gut aus.
Ihm blieb nach dreißig Dienstjahren für Grafengeschlechter nichts anderes als seinen Dienst aufkündigen
und wegzuziehen. Das prägte schon gewissen Zorn auf die Obrigkeit. Da es anderen ähnlich erging und in den Jahren
vor dem Bauernkrieg wurden es mehr und mehr Betroffene, wirkt er als Anwalt verschiedener Kläger vor dem Reichsregiment
in Esslingen. |
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VI. Nachtrag, Anhang und zusätzliche Notizen |
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Zeittabelle |
1514 - 1518 | Herzog Ulrich untersagt die Rückkehr aufmüpfiger Bauern nach Württemberg.(Armer Konrad) | Zimmermann, Vollmer-Verlag Ausgabe S. 139 f. |
April 1519 | Herzog Ulrich muß selbst aus Württemberg fliehen | Zimmermann, Vollmer-Verlag Ausgabe S. 139 f. |
5. April 1525 | Jakob Wehe wird in Leipheim nach der Niederlage hingerichtet. Die Nachricht gelangt bis nach Weinsberg. | |
12. April 1525 | Dem Grafen Helfenstein werden in Stuttgart 70 Ritter und Reisige für Weinsberg mitgegeben,
weitere Verstärkungen sollen folgen.((1)-S.387) Die Bauern setzen das Kloster Lichtenstern in Brand. |
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14. April 1525 Charfreitag |
Die Bauern unter Rohrbach ziehen auf Neckarsulm zu, das mit Rohrbach sympathisiert. An Weinsberg ziehen sie vorbei.
((4) S. 456)
Als die Bauern von Lichtenstern nach Neckarsulm zogen, forderten sie Weinsberg und die Ritter darin auf, in ihre christliche Brüderschaft zu treten. Während der Graf mit ihnen unterhandelte, um Zeit zu gewinnen, bis die erwartete Hilfe von Stuttgart käme, unterließ er es dennoch nicht, mit seinen Reitern „den ganzen Tag über ob den Bauern zu halten und ihnen Abbruch zu thun, so viel ihm immer möglich war“. Er that sich aus Weinsberg, fiel hinten in den Haufen in den Nachtrab, erstach und beschädigte ihnen Viele, wodurch der Helle Haufen erzürnt und bewegt wurde. Chronik Weinsberg, vormals freie Reichs-, jetzt württemb. Oberamtsstadt. Chronik derselben/Teil 2 und ((1)-S.388) |
Ferdinand Ludwig Immanuel Dillenius
Wikipedia |
15. April 1525 Ostersamstag |
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16. April 1525 | Eroberung von Weinsberg durch den Hellen Lichten Haufen. | |
17. April 1525 | Vertrag von Weingarten | Auflösung des Allgäuer Haufens und des Seehaufens |
18. April 1525 | Die Bauern Rohrbachs überfallen das Heilbronner Karmeliterkloster und plünderten es, verschonen aber die Stadt. | |
Mai 1525 | Am Tag nach Jäckleins Feuertod – den 21. Mai – Sonntag vor Himmelfahrt – nach Thomann und Holzwart – befahl der Truchseß dem Trautskircher, einem baierischen Edelmann, während vom Lager aus gegen 4–5000 Mann zu Roß, und zu Fuß in’s Weinsberger Thal zogen, die Stadt Weinsberg mit allem Gut darin zu verbrennen und die Weiber und Kinder, die noch darin wären, mit Gewalt herauszuschleppen. | |
Ostern 1526 | Ein Jahr später: Am Jahrestag wurden zum Andenken an die Blutstat in Weinsberg Bauern durch die Spieße gejagt.
K.H.Stein, S.130 |
prüfen! |
Zusätzliche Notizen | |
Jörg Ry | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (389) |
Melchior Becker | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (389) |
Bernhard Hellermann | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (389) |
Adam Franz | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (395) |
Wendel Hofmann | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (395) |
Jörg Schneiderhänslein | Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (395) |
Hans Mösling | Spitalpfründner, Bauernsympathisant in Weinsberg, verhalf den Bauern beim Zugang zur Stadt Weinsberg (397) |
Klemens Pfeifer | Bürger (?) aus Weinsberg, kämpfte auf Seiten der Bauern. (397) |
Jörg Metzler aus Ingelfingen |
Fähnrich der Bauern, kämpfte beim Sturm auf Weinsberg, rettete aber einen ihm bekannten Rittersknecht vor der Blutrache der Bauern. (399) |
Jäcklein Rohrbach aus Böckingen | Dieser Anführer der Bauern vom Neckar war natürlich ein ziemlich roher Mann. Über seinen Pachthof lag er ständig
im Streit mit der Stadt Heilbron und mit dem Stift in Wimpfen, womöglich zeigte er auch Eigennutz. Aber
ihm beigebrachte Strafen haben ihn eher zum konsequenteren Kämpfer gemacht, seine Treue zur Bauernsache kam
aus der Wut zur Selbsthilfe. In moderner Sprache würde man den Begriff Selbstjustiz als Motiv für seine
Handlungen gegen Prälaten, gegen selbstherrliche Beamte und gegen Adlige verwenden.
Auch angeborene Boshaftigkeit könnte ihm nachgesagt werden.
(Günther Franz, Der Deutsche Bauernkrieg, Wissenschaftliche Buchgesellshaft Darmstadt 1977, S.189 f.) Weitere Hinweise: Aber wenn diese Persönlichkeitsmerkmale jemand genau einzuschätzen wußte, wäre es durchaus möglich, das man ihn so lange gewähren läßt, bis er erfolgreich einen adligen Gegenspieler zu Fall gebracht haben würde. Denn der Marsch des Haufens führte erst einmal an Weinsberg vorbei. Das Durch die Spieße treiben sollte dann zu einer strategisch unguten Spaltung in der Sache des Gemeinen Mannes führen. Oft wird Rohrbach als konsequenter Vertreter der Bauernsache genannt. Doch der tapfere Kerl hatte gar kein politisches Ziel, vertrat kein politisches Programm! Mutig ließ er Klöster und Schlösser zerstören, was danach zu geschehen hatte, vermochte er nicht seinen Bauern zu erklären. Weil Rohrbach in Weinsberg zuschlägt, wird G.v.Berlichingen gewählt! Man will die verlorene Ritterschaft wieder zurück gewinnen! Aber Berlichingen stand zuvor in den Diensten Herzog Ulrichs und hat damals den Armen Konrad niedergeschlagen! Jäcklein Rohrbach wurde in der Nähe von Schloß Hohenasperg gefaßt, als er flüchtige Bauern für den weiteren Kampf sammeln wollte. Rohrbach wurde am 21. Mai 1525 auf die gleiche grausame Art hingerichtet wie Melchior Nonnenmacher. |
Melchior Nonnenmacher | Der Pfeifer von Ilsfeld, ein Hauptakteur in Weinsberg. Wurde in Sindelfingen durch Verrat gefaßt und am 12. Mai 1525 auf grausame Art umgebracht. Durch eine eiserne Kette an einem Baum gebunden, konnte er dem um ihn herum gelegten Feuer nicht entfliehen. Bei dieser Fürstenrache war auch der Graf Friedrich von Fürstenberg anwesend, der mit anderen Adligen das Holz für den Scheiterhaufen stapelte und bei einem Zechgelage dem Sterbenden zusah. ((3) S.442-443) |
Hans Müller von Bulgenbach | Bulgenbach schloß Mitte Februar 1525 mit Herzog Ulrich einen Geheimvertrag für die Hegauer und Schwarzwälder Haufen. Hatte wohl Verbindung mit Fuchsstein! ((3) S. 146, 144) |
Johann von Fuchsstein | Geheimer Unterhändler des Herzogs Ulrich.Ritter und Doktor. Sein Vater war bis 1523 Kanzler des
Pfalzgrafen Friedrich.
Eingeweihter in der fränkischen Ritterverschwörung für Sickingens Plan.
Ging im Januar 1525 zum französischen König Franz I. ins Lager von Pavia mit Bitte Ulrichs
um 15000 Kronen für ein Heer mit 12000 Mann mit Geschütz und Geschützmeistern (sowie
für die Schwarzwälder, Hegauer und Klettgauer) für einen Monat und ein Gulden pro Mann (S.144). Franz I. antwortete hoffnungsvoll am 10.Februar 1525 an Ulrich. Fuchsstein hielt Verindung mit Hans Müller von Bulgenbach. Von Kaufbeuren aus: trat als Prediger der neuen Lehre, als Schriftverfasser und als Kanzler der Bauern auf, beriet und trieb aufständische Bauern an, und wurde März 1525 zum Vertrauensmann gewählt. ((3) S.143-145, ) Ergänzungen: Der Fuchssteiner |
Hans Koberer von Bretzfeld |
Bauernrat, berichtet den Bauern des Hellen Haufens (?), dass der Graf Helfenstein Weiber und Kinder der Bauern umbringen wird und ihre Dörfer verbrennen will. ((1)388-389) |
Dionysius Schmid von Schwabach |
Bauernrat, Anführer beim Sturm auf Weinsberg (389, 395) |
Adam Franz | Bürger von Weinsberg, Freund Jäcklein Rohrbachs, half bei der Erstürmung von Weinsberg. (395) |
Obervogt Ludwig Helfrich von Helfenstein | Schwiegersohn des Kaisers Maximilian I. Graf Ludwig Helferich von Helfenstein, Amtmann von Weinsberg und Obervogt über alle württembergische Bauern. Ritter, 27 Jahre alt, seit dem 15. Lebensjahr in deutschen und französischen Kriegsdiensten. Ein Liebling des des Erzherzogs Ferdinand. Verheiratet seit 5 Jahren mit (Margarethe von Edelsheim) einer natürlichen Tochter des vor sieben Jahren gestorbenen Kaisers Maximilian I. ((1)-S.387) |
Margarethe von Edelsheim | (1497-1537) natürlichen Tochter des vor sieben Jahren gestorbenen Kaisers Maximilian I., verheiratet
mit Graf Helfenstein. Witwe des Johannes von Hillen, Forstmeister der Herrschaft Tirol. ((1)-S.387) familysearch Burgruine Thaur 1511 wurde die Herrschaft an die Stadt Hall verpfändet. Vier Jahre später war Margarete von Edelsheim, eine illegitime Tochter Kaiser Maximilians, Burgherrin. Ihr zweiter Gatte, Graf Ludwig Helfrich zu Helfenstein, übergab die Pfandherrschaft für neun Jahre wieder an die Stadt Hall. 1525 brach ein von rebellierenden Bauern verursachter Brand in der Burg aus, der große Schäden verursachte. |
Graf Friedrich von Fürstenberg | War beteiligt an der Fürstenrache vom 12. Mai 1525, bei der er mit anderen Adligen das Holz für den Scheiterhaufen heran schaffte und bei einem Zechgelage dem sterbenden Melchior Nonnenmacher zusah. ((3) S.442-443) |
Kaiser Maximilian I. | deutscher König und römischer Kaiser 1508-1519 (1459 - 1519) Habsburger. Maximilian vertrieb 1490 die Ungarn aus Österreich und schlug 1492 die Türken bei Villach. Durch geschickte Heiratspolitik (Ehen zwischen seinem Sohn Philipp dem Schönen und Johanna der Wahnsinnigen von Kastilien sowie zwischen seinem Enkel Ferdinand I. und Anna, der Tochter Wladislaws V. von Böhmen) sicherte Maximilian die spanische Erbschaft sowie die böhmische und die ungarische Krone für sein Haus, musste jedoch im Frieden von Basel 1499 den Hoheitsanspruch auf die Schweiz aufgeben. 1508 nahm Maximilian in Trient mit Zustimmung des Papstes, aber ohne päpstliche Kaiserkrönung, als erster deutscher König den Titel Erwählter Römischer Kaiser an und beendete damit die Abhängigkeit der Kaiserwürde vom Papsttum. Quelle: www.wissen.de |
Ferdinand I. | seit 1521 Statthalterschaft im deutschen Reich, Bruder Karls V., sprach kaum deutsch. Seit 1521 Erzherzog von Österreich und ab 1526/1527 König von Böhmen, Kroatien und Ungarn. Bereits zu Lebzeiten seines Bruders wurde er 1531 zum römisch-deutschen König gewählt. Nach dem Tode Kaiser Maximilians gelang es Ferdinand, im Wormser Teilungsvertrag 1521 gegen den Willen seines Bruders Karl (der neue Kaiser) das Erzherzogtum Österreich, die Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol zu erhalten. 1522 ließ er acht Anführer beim Wiener Neustädter Blutgericht hinrichten. 1522 trat ihm sein Bruder Karl V. Württemberg ab, welches zur Finanzierung der Kriegskosten gegen Herzog Ulrich von Württemberg an Habsburg gefallen war. Erst 1534 gelang Ulrich die Rückkehr und Rückeroberung Württembergs. Wikipedia Der zweite Sohn aus der habsburg.-spanisch Verbindung wurde, zum Unterschied von seinem älteren, in den Niederlanden geborenen und erzogenen Bruder Karl V. in Spanien unter der Aufsicht seines Großvaters Ferdinand erzogen. Die in der strengen Tradition der spanisch Scholastik von Pedro Nuñez de Guzman, dem Dominikaner Alvaro Osorio de Moscoso und anderen geleitete Erziehung ... Pläne des Großvaters Ferdinand seinem Lieblingsenkel das spanisch Erbe zu verschaffen, scheiterten ebenso wie ein Projekt der Tante Margarethe, Ferdinand statt seines Bruders für die Kaiserwahl von 1519 zu kandidieren. Nach einer ersten Begegnung mit Karl bei dessen Ankunft in Spanien (1517) ging Ferdinand 1518 in die Niederlande, wo unter der Aufsicht der Tante Margarethe seine Erziehung vollendet wurde und er in die für seine politische und religiöse Haltung bestimmende Berührung mit der Ideenwelt des Erasmus von Rotterdam kam. Auf Grund des Teilungsvertrages von Worms (21.4.1521) erhielt er Ober- und Niederösterreich, Steiermark, Kärnten und Krain, im (zunächst geheimgehaltenen) Teilungsvertrag von Brüssel (7.2.1522) außerdem Tirol, die österreichischen Vorlande und Württemberg. 1521 befestigte er seine Herrschaft in Österreich gegenüber den während des Interregnums nach Maximilians Tod erstarkten ständischen Bestrebungen durch hartes energisches Vorgehen (Wiener-Neustädter Blutgericht). Anfangs als Ausländer und wegen seiner Umgebung (Prototyp der spanisch Glücksritter Gabriel Salamanca) unbeliebt, wußte er sich durchzusetzen wie in der Reichspolitik, wo er zunächst vor allem als Vertreter seines oft abwesenden Bruders auftrat. Der Tod seines jagiellonisch Schwagers Ludwig in der Schlacht bei Mohács (29.8.1526) bot ihm Gelegenheit, sich um die Kronen Böhmens und Ungarns zu bewerben. Wahl (22.10.1526) und Krönung (24.2.1527) in Prag erfolgten, dagegen hatte Ferdinand sich in Ungarn gegenüber dem national-ungarischen Prätendenten Johann Zapolya durchzusetzen, während der größte Teil Ungarns nach Mohács von den 1529 bis vor Wien vorstoßenden Türken besetzt wurde. Königswahl (Preßburg, 16.12.1526) und Krönung (Stuhlweißenburg, 3.11. 1527), so daß später das Jahr 1526 als Geburtsdatum der späteren Donaumonarchie, angesehen wurde. In der Verwaltung der Erbländer setzte Ferdinand die Tendenz seines Großvaters Maximilian der Zentralisierung und Vereinheitlichung fort durch Schaffung eines zentralen Hofrats (1522) und Kriegsrats (1556). deutsche biographi buchsuche |
Gattinara | Großkanzler Karls V., von 1521 bis 1530 der oberste Leiter der zentralen Behörden, die in Burgund ihren Sitz hatte.
Ein erasmianisch-gelehrter Staatsmann, der das Regierungswesen Karls aufgebaut hat. Die Einkünfte des Kaisers ließen sich nicht in dem Maß vermehren, wie die Ausgaben stiegen. Sein Versuch scheiterte, das Amt eines Generalschatzmeisters für alle habsburgischen Gebiete zu schaffen. Eine einheitliche Wirtschafts- u. Finanzpolitik gelang nicht. Ein Aushilfsmittel war der Bankkredit - Schulden hauptsächlich bei großen Handelshäusern. (2) |
Pfefferkorn | |
Pedro Nuñez de Guzman | Don Pedro ... , Schlüsselträger des Calatrava-Ordens. Am Hof Ferdinands, der noch von Isabella eingerichtet wurde. buchsuche |
Diego Ramirez de Guzman | Bischof von Cantania, Don Diego ... Am Hof Ferdinands, der noch von Isabella eingerichtet wurde. |
Alvaro Osorio de Moscoso | Bischof von Astorga, Dominikaner Am Hof Ferdinands, der noch von Isabella eingerichtet wurde, Erzieher des Infanten Ferdinand. buchsuche |
Gabriel Salamanca | spanisch Glücksritter, Gabriel von Salamanca Ortenburg (* 1489; † 1539) war von 1521 bis 1526 Generalschatzmeister und Hofkanzler unter Erzherzog Ferdinand von Österreich und ab 1524 Graf von Ortenburg. Ein aus dem spanischen Burgos stammender Abkömmling eines reichen Handelshauses, arbeitete ab 1514 für die Staatskanzlei Kaiser Maximilians I. und wurde wenige Jahre darauf ein enger Vertrauter des jungen, aus Spanien stammenden Ferdinand, der 1521 das Erzherzogtum Österreich, die Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol erhalten hatte und später seinem Bruder Karl V. auf den Kaiserthron folgen sollte. Ferdinand setzte Gabriel 1521 als Generalschatzmeister und Hofkanzler ein. Dessen Maßnahmen zur Sanierung des Staatshaushalts schlugen jedoch fehl, da die Operationen des fremden Geschäftsmanns beim österreichischen Adel auf Ablehnung stießen, die dem Spanier zudem den starken Einfluss auf den Erzherzog neideten. Vermutlich geht die Ermordung des Bauernanführers Gaismeier 1527 durch zwei Spanier auf sein Konto. |
Verbindungen / Notizen | |
über die Burg in Goethezeitportal | |
Chronik | |
Versuch der Rekonstruktion von Ereignissen in und um Würzburg zur Zeit des Großen Deutschen Bauernkrieges im Frühjahr und Sommer 1525 | in www.bauernkriege.de |
Auf Burg Weibertreu fehlt ein tapferes Bauernkriegsdenkmal | |
Johann Wolfgang von Goethe ließ 1771 in Götz von Berlichingen zu Beginn des 5. Aktes Georg Metzler, einen der Bauernführer, von der Tat berichten. Justinus Kerner verfasste 1820 die historische Abhandlung Bestürmung der württembergischen Stadt Weinsberg durch den Hellen Christlichen Haufen im Jahr 1525 und deren Folgen für diese Stadt, sein Sohn Theobald Kerner thematisierte das Blut-Ostern in seinem Gedichtzyklus Bilder aus dem Bauernkrieg. Johannes Wüsten schrieb 1936 das Drama Weinsberg, in dem es um den Bauernkrieg geht. Yaak Karsunke stellte das Geschehen 1975 in den Mittelpunkt seiner Bauernoper. Ulrike Schweikert thematisierte die Weinsberger Bluttat 2004 in ihrem Historienroman Das Kreidekreuz, in dem der Bauernkrieg Rahmenhandlung ist. In seinem 2009 erschienen historischen Roman Die Rache des Kaisers lässt Gisbert Haefs seine Hauptfigur auf Seiten der Bauern an den Kämpfen teilnehmen. | |
Weinsberger Bluttat in Wikipedia |
Literatur und bezug nehmende Quellangaben | ||
(1) | Wilhelm Zimmermann, Der Grosse Deutsche Bauernkrieg (Volksausgabe) Dietz Verlag Berlin 1980 S.... | |
(2) | Bernd Moeller, Martin Heckel, Rudolf Vierhaus, Karl Otmar Freiherr von Aretin, Deutsche Geschichte Band 2 Frühe Neuzeit Göttingen vandenhoeck & Ruprecht 1985 S.52-53 | |
(3) | Wilhelm Zimmermann, Emil Volmer Verlag - Neudruck der Ausgabe 1856 ISBN 3-88851-199-2 ab S.139, |
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(4) | Wilhelm Zimmermann, Parkland Verlag 1999 |
www.bauernkriege.de | Bauernrevolten in Asien | Bauernrevolten in Afrika | Bauernrevolten in Europa | Bauernrevolten in Amerika | Revolten in Australien | Quellen, Literatur | Impressum |
Notizen zum Deutschen Bauernkrieg ♦ Hans Holger Lorenz ♦ begonnen: 29. November 2013 ♦ letzte Änderung: 7. April 2015 ♦ HLorenz500@aol.com ♦ WB To