Der Taiping Aufstand (1851 - 1864)
der größte Bauernaufstand in der modernen chinesischen Geschichte |
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Taipingtianguo Immer größer werdende zeitliche Abstände zum Geschehen um das »Himmlische Reich des Großen Friedens« (Taipingtianguo) versprechen eine objektivere Darstellung dieser Ereignisse eher zu erleichtern als zu erschweren. Man darf und kann unabhängig betrachten. Trotz dieser Erleichterung scheinen einige Merkwürdigkeiten der Opiumkriege, die dabei eine wesentliche Rolle spielen, in Vergessenheit zu geraten. Europäische Darstellungen schweifen gern mit Ergriffenheit über Religionsbewegungen und deren Toleranzbandbreiten hin. Die harte ökonomische Realität jener Jahre soll hier wieder in den Blick gelangen.
Ein Widerstand formiert sich |
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Die historisch bedeutsamste Opposition gründete 1843 Hong Xiuquan (1814-1864) und es war keineswegs ein historischer Zufall, das sie sich unter einem Lehrer etablierte. Ganz freiwillig war Hong nicht zum Lehrer einer Dorfschule geworden. Seine Eltern und Brüderarbeiteten als Bauern und unterstützten den Jüngsten in der Hoffnung, aus ihm einen Beamten machen zu können. Seine Intelligenz und sein Fleiß reichten dafür aus, aber er entstammte einer Hakka-Familie und das Bildungssystem für die Beamtenlaufbahn war so ausgelegt, das vornehmlich Angehörige der Mandschu in die oberen Ränge aufsteigen konnten. Anfängliche lokale Prüfungen bestehend, fiel er in der Hauptprüfung in Kanton durch, wie man weiß, musste er dafür mehrmals in die Provinzhauptstadt reisen. Sechs Jahre lang hatte er dafür die konfuzianischen Klassiker tiefgehend studiert. Die Versorgung zum Lebensunterhalt zwang ihn nun in den Beruf des Dorfschullehrers, mit dem er die Familie gut unterstützen konnte. Inzwischen begegnete er einem protestantischen Missionar, der ihm für seine Selbststudien ein religiöses Buch schenkte. Vor 1840 schien er, vermutlich infolge eines Nervenfiebers, eine religiöse Vision zu haben. Er ließ sich taufen und schrieb Gedichte. Er selbst taufte seine engsten Freunde und Verwandten Feng Yün-shan (1822-1852) und Hong Rengan (1822-1864) und war bei den Dorfbewohnern beliebt. Eine Protestaktion, bei der er eine Lehrtafel des Konfuzius aus der Schule entfernte, machte ihn arbeitslos. Er verließ mit seinen Freunden die Gegend und begann zu predigen. Unter seinen ersten Anhängern fanden sich nicht nur Bauern, sondern auch Bergleute, Köhler, arbeitslose Flussschiffer und Lastenträger. (2) Sein engster Mitstreiter Feng Yün-shan, ebenfalls ehemaliger Dorflehrer, formierte aus dieser Gesellschaft nach und nach eine Organisation, die 1849 um die 10 000 ... 30 000 Mitglieder verband. Lehrer bildeten in China um diese Zeit eine starke Schicht der dörflichen feudalen Intelligenz, die die Elementarkenntnisse der chinesischen Schrift und die Lehren des Konfuzius den Bauern vermittelten. Hong Xiuquan, selbst Sohn eines Bauern, führte nicht gerade privilegierte edle Gesinnungsgenossen, sondern es bildeten sich große geordnete Bauernabteilungen, vereinigt aus Wut und Zorn. Verbitterung und Hass hatten sich infolge des ersten Opiumkrieges [1839-1842] angestaut. Nur so sind die späteren großen gewaltsamen Auseinandersetzungen zu erklären. Sie begannen, als in einem Provinzdorf am 11. Januar 1851 Hong Xiuquan den Aufstand gegen die Qing ausrief. |
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Die Mandschu - Träger der Qing-Dynastie Wirtschaftliche Hintergründe Karten über den → Taipingaufstand |
Jahr | Ereignis |
1816 | Die englische Ostindische Kompanie läßt Opium in Bengalen herstellen und davon 22.000 Kisten nach China einschmuggeln. |
1830 | 40.000 Kisten werden so nach China eingeschmuggelt. |
1838 | Der chinesische Würdenträger Lin Tsê-hsü wird zum Sonderbeauftragten zur Verhinderung der Opiumeinfuhr ernannt. |
1839 | Lin Tsê-hsü läßt 20.000 Opiumkisten beschlagnahmen und vernichten, der Wert wird auf 4 Millionen £ geschätzt. |
1840 | Beginn des I. Opiumkrieges. Großbritannien erklärt offiziell China den Krieg. Die englische Marine beschießt Küstenstädte. |
1842 |
Afghanistan: Das britische Expeditionskorps mit seinen 16000 Angehörigen wird bei seiner Flucht vor
afghanischen Stammeskriegern vollständig aufgerieben, einziger Überlebender ist ein Militärarzt.
Die britische Gesellschaft der ⇒
Ostindische Kompanie muß das Land verlassen.
China: Englischen Verbände bewegen sich auf Nanking zu. Die chinesische Regierung ergibt sich und nimmt alle Forderungen an, das Verbot des Opiumhandels wird aufgehoben. Lin Tsê-hsü fällt in Ungnade. Am 29.August wird der ⇒ Friedensvertrag (von anderen Quellen als Ungleicher Vertrag von Nanking bezeichnet, abgeschlossen. Hongkong geht an Großbritannien. In vier chinesischen Provinzen erheben sich Bürger und Bauern gegen die Kapitulation der Regierung und gegen die Invasoren, die Aufstände dauern bis 1849. |
1843 | Gründung der
Gesellschaft zur Anbetung des höchsten Herren (in anderen Quellen Gesellschaft für Gottverehrer genannt.) |
1851 | Die Opiumeinfuhr beträgt 55.600 Kisten. Das chinesische Geldsystem gerät durcheinander, große Silbermengen fließen ins Ausland (England, USA), das Kupfergeld (Geld der Bauern!) wird entwertet, der Staatsschatz durch Kontributionszahlungen an die Sieger erschöpft. Für die Bevölkerung werden Zwangsabgaben eingeführt, Bodenspekulationen breiten sich aus, die Bauern geraten in ungewöhnlich große Abhängigkeit von Wucherern und Pfandleihen. |
1853 | Oktober: Niederlage der Taiping vor der Hafenstadt ⇒ Tianjin, ihr Nordfeldzug scheitert |
1854 | Die USA, England und Frankreich stellen gemeinsam an die chinesische Regierung, u.a. die Forderung nach der Legalisierung des Opiumhandels. |
1856 | Nach Abschluß des ⇒ Pariser Friedens
erklärt England China den Krieg - Beginn des II. Opiumkrieges. Bombardierung Kantons Die Verhaftung der Besatzung der Arrow (chinesisches Opiumschiff unter britischer Flagge) durch chinesische Behörden dient als Vorwand für die Bombardierung der Stadt. In Südchina und Honkong kommt es zu Unruhen und Überfällen auf englischen Unternehmer. |
1857 | Gemeinsame englisch-französische Streitkräfte beginnen Kampfhandlungen in China. |
1858 | Der Krieg weitet sich in den nördlichen Teil Chinas aus. Abschluß von englisch-chinesischen und französischen-chinesischen Verträgen. ⇒ Vertrag von Tianjin |
1860 | Nach erneuter Aufnahme der Kampfhandlungen wird Peking von englischen und französischen Truppen erobert.
Ein englischer Lord läßt am 17. Oktober den Sommerpalast in Peking niederbrennen. Am 25. Oktober ratifiziert China
den Vertrag von Tiajin. Aufständische Taiping können Nanking erobern, aber scheitern an der Einnahme von Schanhai. |
Persönlichkeiten und Zeitgenossen | |
Hong Xiuquan
(auch: Hung Hsiu−tjüan, Hung Hsiou-tjüan, Hung Hsju-tschüen) |
(1814 - 1864) Geboren in einer Bauernfamilie, die im Kreis Huaxian (heute Huadu) in der Provinz Guangdong lebte.
Gründer der Gesellschaft zur Anbetung des höchsten Herren.
Dorflehrer, nahm den Herrschernamen Tianwang (Himmelskönig) an. Sein Tod ist unklar, soll
nach der Niederlage Selbstmord begangen haben oder an einer Seuche gestorben sein. Hong erhielt vom amerikanischen Missionar Issachar J. Roberts ein Buch über das Christentum. Ernannte 1851 nach chinesischer Sitte fünf Stellvertreter-Titel (5 Könige): Dongwang (Ostkönig) Xiwang (Westkönig) Beiwang (Nordkönig) Nanwang (Südkönig) Yiwang (Flankenkönig) einige Anführer der Taiping unter Hong: Lu Liu, Zeng Y-ashun, Shi Dakai, Yang Xiuqing, Xiao Chaogui |
Hong Rengan | (1822-1864) Vetter des Hong Xiuquan. Absolvierte in Hongkong an der China-Inland-Mission eine Ausbildung, legte 1859 ein
umfassendes Reformprogramm zur Schaffung moderner Infrastruktur und Kopien westlicher Institutionen vor.
Seine Vorschläge betrafen: den Bau von Eisenbahnen und Dampfschiffen, Errichtung von Banken, Bergwerken und Krankenhäusern,
eine Staatliche Post, Gründung von Zeitungen und Versicherungen. Hatte Verbindung zum schwedischen Missionar Theodore Hamberg. |
Feng Yün-shan (auch: Feng Yunshan) |
(um 1815-1852)Schulkamerad des Hong, Mitbegründer der Gesellschaft zur Anbetung des höchsten Herren. Dorflehrer. Fiel während der Kämpfe 1852. |
Yang Xiuqing |
(1821-1856) (auch: Jang Ssju-tjing / Yang Hsiu-tjing ?)Brennholzverkäufer, bekehrte sich 1848 zum Christentum
nach einer Vision, interpretierte seine Worte als Aussagen Gottes durch ihn.
Junger Taiping-Anführer aus der Provinz Guangxi, führte faktisch die Regierung und die Armee von 1851-1856.
Vermutlich sehr ehrgeizig, übernahm 1853 die Kontrolle über die Hauptstadt. Wurde von Hong zum Premier
ernanntund gab viele grundlegende Gesetze der Taiping heraus. Besiegte im August 1856 die Belagerungstruppen der
Regierung. |
Wei Changhui | (1823-1856) (auch: Wee Tschang-huee) Taiping-Anführer aus Grundbesitzerkreisen mit eigenen Ambitionen, Verschwörer des September 1856, trat danach an die Stelle von Yang Xiuqing. |
Shi Dakai | (1820-1863)(auch: Sh' Da-kai ) Der bedeutenste Feldheerr der Taiping, wurde von Hong zum Yiwang (Flankenkönig)ernannt. Besiegte mehrmals die Hunan-Armee des Zeng Guofan. Taiping-Anführer aus Grundbesitzerkreisen, riß nach Ermordung von Wei Changhui (Wee Tschang-huee) die Regierung in Nanjing an sich, überwarf sich mit Hong Xiuquan, verließ Nanjing mit den Hauptkräften der Taipingarmee in Richtung Südwesten, wurde 1863 beim Versuch, den Dadu-Fluss zu überqueren in Sichuan geschlagen, gefangen und hingerichtet. |
Lin A-fu | Marschal der Aufständischen im Taiping-Krieg. Soll für die Lieferung von Kanonen mit 3.000 Mann zum Katholizismus übergetreten sein. |
Liang Afang | Konvertit der Guangzhou-Mission, stellte ein kleines Buch mit Bibel-Zitaten zusammen. Daraus entwickelte Hong Xiuquan seine Vision von 1837. |
Li Je-u und Tsen A-lin |
Beide Anführer sollen gegen Lieferung von Gewehren durch christliche Missionare für die Aufständischen eine Art christlichen Glauben proklamiert haben. |
Xiao Zhaogui | Taiping-Anhänger, zeigte sich als Sprachrohr von Jesus. |
Zeng Guofan | (1811 - 1872) (auch: Zeng Guo-fan; Tseng Kuo-fan)Großgrundbesitzer, hoher Würdenträger, Anführer einer Anti-Taiping-Truppe: der Hunan-Armee (Xiang - Armee), konnte mit ihr den Widerstand der Taiping brechen, richtet bei der Einnahme von Nanjing ein Blutbad an. Er ließ alle aufgefundenen Dokumente der Taiping vernichten. Führte nach dem Krieg als Vertreter der lokalen Militärmacht die Innen- und Außenpolitik der chinesischen Regierung. |
Lin Tsê-hsü (auch: Lin Zexu) |
(1785 - 1850) Chinesischer Würdenträger, Sonderbeauftragter zur Verhinderung der Opiumeinfuhr, fiel 1842 in Ungnade. |
Theodore Hamberg | (1819-1854) Zeitgenosse des Aufstandes, protestantischer schwedischer Missionar in Hongkong, hielt enge Verbindung zu Hong Rengan. Schuf ein Wörterbuch der chinesischen Hacka-Sprache. ⇒ Deutsche Biographie Ledderhose, Karl Friedrich, "Hamberg, Theodor" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 468-470 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/gnd138832072.html#adbcontent Er hatte nach den Angaben eines bekehrten Verwandten des Insurgentenkaisers Fung Mittheilungen über diesen Führer im Missionsmagazin, 1854, S. 146, und 1861, S. 283, gemacht. |
Augustus Frederick Lindley | Zeitgenosse des Aufstandes. Oberst der Taiping, 1860-1863 nahm an der Rebellion selbst teil und befehligte eine Flotte der Flussschiffe der Taiping. ⇒ Lindley schrieb eine Geschichte der Taiping 1866. (?) |
Issachar J. Roberts | (1802-1871) Missionar aus den USA, unterrichtete Hong einige Monate in Christlicher Lehre |
Gutzlaff | [Karl Friedrich August Gützlaff (1803-1851)] Missionar aus Deutschland, übersetzte die Bibel ins Chinesische. Dolmetscher für das Handelshaus Jardine-Matheson (das Opium nach China brachte) und 1835 für die Britische Ostindien-Kompanie. Trat 1834 in britische Dienste, wurde Chinesischer Sekretär beim Britischen Gouverneur in Hongkong. Dolmetscher bei den Vertragsverhandlungen des I. Opiumkrieges (1840-42) auf britischer Seite. |
Li Zicheng | (1606-1644) Bauernanführer, der sog. ⇒ Bauernkaiser, schloß sich 1627 aufständischen Bauern an und kämpfte gegen die Mandschu, die in China die Macht übernahmen. |
Chang Lo-hsing | (auch: Zhang Lexing + Dsang Luo-ssing + Chang Luo-hsing) Nijan Rebellion 1853-1868 Nian Rebellion, Nian also spelled (Wade-Giles romanization) Nien, (c. 1853–68), major revolt in the eastern and central Chinese provinces of Shandong, Henan, Jiangsu, and Anhui; it occurred when the Qing dynasty was preoccupied with the great Taiping Rebellion (1850–64) in southern and central China. ⇒ Zhang Luoxing (Chang Lo-hsing) became leader of the Nian. |
Frederick Townsend Ward | (1831-1862) Amerikaner, stellte zur Unterdrückung der Taiping ein Regiment der ausländischen Gewehre auf. ⇒ Ward eng |
Chen Yucheng | (1837-1862) Nach den September-Ereignissen Kommandeur der Taiping-Armee. 1862 gefangen und getötet. ⇒ Chen Yucheng |
Li Xiucheng | Nach den September-Ereignissen Kommandeur der Taiping-Armee. ⇒ Li Xiucheng |
Charles George Gordon | Anführer der Ever Victorious Armee gegen die Taiping. Wurde später bei der Niederschlagung der Mahdirebellion 1881-1899 im Sudan (Afrika) von den Rebellen getötet. |
Tschüen Fu | Die Tatsache, das die korrupte kaiserliche Regierung nicht einmal in der Lage war,
ihre eigenen Polizisten zu schützen, geht
aus einem Dokument aus dem Opiumkrieg hervor. Darin berichtet der achtunddreißigjährige Polizeihauptmann
Tschüen Fu der Prefektur Ding-Hai über die Verteidigung seiner Stadt:
"Die ausländischen Piraten haben mehrere Salven aus ihren Kanonen abgefeuert. ... Die Zuteilung für die Verteidigung der
Städte genügt nicht, so daß die Garnisionen offensichtlich zu schwach sind, um dem Feind standhalten zu können. Ich erhoffe
sehnlichst die Entsendung größerer Entlastungseinheiten. ...
Wie ich soeben erfahren habe, sind die Piraten bereits in der Präfekturhauptstadt eingedrungen ... Das Volk zittert
vor Angst. Es ist ein Jammer, Augenzeuge dieses Elends zu sein. ... Die Chancen zu überleben sind gering." |
Anmerkungen und Notizen für weitere Recherchen | ||
gelbe Turbane | Großer Bauernaufstand um 184-192 u.Z. der Sekte des großen Friedens. Vermutlich wollten die Taiping sich dieser Tradition historisch anschließen? Darüber ist wenig bekannt? nach ihrer Niederlage wurde die Kultur der Taiping vollständig vernichtet. | Siehe auch Bauernkriege in Asien |
Prinzessin Taiping | Tochter des Wu Zetian, kämpfte um 710...712 u.Z. um die Macht am Kaiserhof, mußte nach ihrer Niederlage in ein Kloster flüchten und beging Selbstmord. Vermutlich wurden alle ihre Söhne getötet, ihr Vermögen eingezogen. | Monique Nagel-Angermann, Das alte China, Stuttgart 2007 S. 68-69 |
Ritenstreit | Das Verbot des Ahnenkults und der chinesischen Riten durch Papst Klemens XI. 1704 ausgesprochen, wurde erst 1939 durch Pius XII. aufgehoben. | ⇒ Die freie katholische Enzyklopedie Kathpedia |
Friedensvertrag vom 29. August 1842 | In einer zeitgenössischen chinesischen Grafik wird der britische Angriff auf die Stadt gezeigt. Die Kanonen der Schiffe schießen in die fliehende Bevölkerung hinein. | Siehe Quellen: Bild zum Friedensvertrag 1842 |
gebundene Füße (auch: Lotosfüße, Lilienfüße) |
Verstümmelungen nach Traditionen aus dem 10. oder 11. Jahrhundert an den Füßen junger Mädchen aus Verheiratungsabsichten.
Sie fanden dauerhafte Verbreitung während der Song-Zeit. Wie jede traditionsbezogene Verstümmelung an Kindern zeigt sich
auch hier das drastische Erzwingen eines Unterordnungsprinzips, unabhängig davon,
ob es medizinisch oder kulturell begründet wurde. In diesem speziellen Fall ging es
um die absolute Unterordnung der Frauen, anerzogen an Mädchen im Alter von fünf bis sechs Jahren.
Unter unsäglichen Schmerzen wurden die Töchter von ihren Eltern gezwungen,
auf mit Binden zusammengepreßten Füßen zu laufen. Zu einem
bestimmten Zeitpunkt wurden die Zehen absichtlich gebrochen.
Man denke an die Tortur des Tragens zu kleiner Schuhe, um sich wage Vorstellungen darüber machen zu können. |
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Opium und Heroin | Erzeugnis des Schlafmohnanbaus, enthält Morphin, Ausgangsstoff für Heroin, das ab 1898 als Hustensaft in Europa
verkauft werden durfte. Heroin fällt in der Bundesrepublik Deutschland erst ab 1971 unter das Betäubungsmittelgesetz.
Opium und seine Abkömmlinge fallen in der SBZ (Anordnung der SMA Nr. 213 v. 15.9.1947) und DDR bereits
ab 1947 unter besonderes Gesetz für den Verkehr mit Betäubungsmitteln (Verbot).
Zitat: "...seit der Westen ... in Afghanistan ist,...ist Afghanistan mit mehr als neunzig Prozent der größte Opium- und Heroinproduzent der Welt geworden." Das massenhaft gepflanzte Opium "kommt den Warlords zugute, Mitgliedern der jetzigen Regierung... Die Bauern können mit Getreide kein Geld mehr verdienen...Die Hilfsorganisationen schaffen so viele Nahrungsmittel rein, daß die Bauern ihr Getreide gar nicht mehr zu einem vernünftigen Preis verkaufen können. ... Die Briten sind ... mit der Bekämpfung des Opiumhandels beauftragt." PNN 7.Juli 2012 S. 33 / Hrg. Irene Uhlmann, Dr. Irene Klemm, Dr. Günther Liebig, Schlag nach Gesundheit, Leipzig 1955 S. 628 / Peter Scholl-Latour, Die Welt aus den Fugen, Berlin 2012 S.159-160 |
globale Zeittafel | Bauernkriege in Asien | Bauernrevolten in Afrika | Bauernkriege in Europa | Bauernaufstände in Amerika | Revolten in Australien | Literatur Quellen |
Notizen • Taipingtianguo • Taiping-Aufstand • Tianjing • Hans Holger Lorenz • 11. Januar 2017 • WB-To