Viehzucht vs Umweltschutz
Bauernproteste in den Niederlanden
Ein gesellschaftlicher Konflikt der Moderne 2019 - 2022
→ Stickstoff → Regierung und Bauern → Heißer Sommer 2022
Stickstoff - Dicke Luft für den Naturschutz?
Wer erinnert sich noch an das Jahr 2015? Tausende Bauern, angereist aus verschiedenen Staaten Europas, demonstrierten in Brüssel. Sie protestierten gegen den unaufhaltsamen Preisverfall der Agrarprodukte. Parkende Traktoren blockierten stundenlang das EU-Viertel. Verstörende Bilder gingen um die Welt, auf denen zu sehen war, wie Polizei Wasserwerfer gegen Landwirte einsetzte. Dennoch zwangen die Aufbegehrenden sture Behörden an den Verhandlungstisch. Warum aber stellten sich europäische Bürokraten taub? Befürchteten sie tatsächlich Butterberge? Glaubten die Europaverwalter wirklich an Monsterwellen aus Milchseen? Im Nachhinein sehr zweifelhafte Argumente angesichts der Jahre nach 2015. |
Es ist eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit, auf begrenzten Flächen produktiver zu wirtschaften. Und in Europa ist die
Landwirtschaftliche Nutzfläche begrenzt. Im vergangenen Jahrhundert diente deshalb der zunehmende Einsatz von Stickstoffdünger
wichtigen Ertragssteigerungen.
Gegenwärtig ist klar, das diese Maßnahmen nicht linear in die Zukunft fortgeschrieben werden können.
Die Überzufuhr ruft eine Störung des natürlichen
⇒ Stickstoffzyklus hervor.
Umgekehrt führt langfristiger Nährstoffentzug unweigerlich zum Raubbau.
Es ist eine neuzeitliche Aufgabe, stets für ein geordnetes Verhältnis zu sorgen. |
Regierung und Bauern
Gebruik je verstand behoud boeren in ons Land
Verwenden Sie Ihren gesunden Menschenverstand, um die Bauern in unserem Land zu retten! Diesen Satz konnte man an einem Traktor mitten in Den Haag
am 1. Oktober 2019 lesen.
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Der heiße Sommer 2022
Seit dem 10. Januar 2022 existiert die neue Funktion einer Ministerin für Natur und Stickstoff. Diese legte am 10. Juni 2022
eine Karte vor, auf der geplante Stickstoffreduktionen dargestellt wurden. Die Bauern erkannten ihre Gebiete und zogen noch am selben
Abend vor das Haus. Nach Logik dieser Festlegungen müssten die Höfe
ihre Viehbestände kurzfristig erheblich reduzieren. Etwa ein Drittel der Höfe hätte schließen müssen. Die Situation spitzte sich zu als
die ersten Bauern am 22. Juni Flughäfen und Autobahnen mit ihren Traktoren blockierten. Fahrverbote wurden ignoriert.
Zusätzlich angezündeten Strohballen richteten sich gegen den allgemeinen Verkehr.
Mancherorts leisteten sich die Bauern ein Katzundmausspiel mit der Polizei. Auf der A37 nahe der deutschen Grenze
lösten sie beim Anrücken der Sicherheitskräfte raffiniert ihre Sperren auf, um sie an anderen Auffahrten sofort wieder zu errichten.
Wütende Bauern hatten bereits mit Traktoren die Eisenbahn zwischen Vorden und Winterswijk blockiert
und Züge am Bahnhof Lichtenvoorde-Groenlo angekettet.
Im Juli blockierten ihre Maschinen die Zufahrten zu Supermärkten und Kanalbrücken.
Die Blockaden richteten sich gegen die Handelsketten Jumbo, Albert Heijn und Aldi. Die Bauern beschuldigten sie, mit ihrer
Vertragsgestaltung Teil des System zu sein. Leere Regale sollten zeigen, wie es ohne Produkte der eigenen Landwirtschaft
aussehe. Die Regierung setzte Polizei und Tränengas ein, um die Proteste aufzulösen. |
Zeitereignisse
2019 | |
13.05.2019 | Zweihundert Tierschützer besetzen eine Schweinefarm in Boxtel (Nordbrabant) und verbreiten damit Angst unter den Viehzüchtern. Ein Viehzuchtbetrieb muss höchst zuverlässig und stabil geführt werden, ein Viehzuchtbetrieb ist eben keine Fabrik. Fabrikbesetzungen sind damit nicht vergleichbar. Deswegen organisieren sich die Bauern Schutzkollektive. Es gründen sich u.a. die Farmers Defence Force und die Agractio. |
01.10.2019 | Tausende Bauern sammelten sich in Den Haag und organisieren einen Verkehrsstau von über Tausend Kilometern Länge. Auf dem Malieveld wurden Schilder und Zäune absichtlich umgefahren. In einer Rede des Schafzüchters Bart Kemp hieß es, das den Politikern das Wissen der Bauern fehle. Die Landwirtschaftsministerin versprach, das zwar der Viehbestand reguliert werden müsse, aber nicht halbiert wird. Befürworter der Klimaschutzmaßnahmen wurden am Sprechen gehindert. Sicherheitspersonal musste eingreifen. |
11.10.2019 | In den Provinzen Friesland und Nordbrabant protestierten die Bauern gegen das Stickstoffemissionsgesetz. Die friesische Provinz widerrief das Gesetz. |
14.10.2019 | Es begann die Protestaktion des Verbandes LTO Nederland, der seine 14000 Mitglieder aufrief, mit ihren Protesten in Gelderland, Overijssel, Drenthe, Groningen, Nordholland, Südholland, Flevoland und Utrecht zu beginnen. In Groningen stürmten die Bauern das Gebäude der Provinzregierung. |
15.10.2019 | Bauern aus Limburg protestierten vor dem Sitz der der Provinzregierung in Maastrich. Bauern in Zeeland ließen sich auf Verhandlungen ein. |
16.10.2019 | Am RIVM-Gebäude in Bilthov organisierte die Farmers Defence Force die Proteste. Die Protestierenden zogen zum Binnenhof in Den Haag und zum Hauptbahnhof. Ein FDF-Anführer befürchtete Bürgerkrieg und erklärte, das der Einsatz des Militärs durch die Regierung eine Mauer aus Einschüchterung und Gewalt errichte. Soldaten wurden zur Straßensperrung eingesetzt als Reaktion auf die Gewaltvorgänge in Groningen. |
17.10.2019 | Die Bauern organisierten kostenlose Frühstücke für die Einwohner von Den Haag und gingen dann wieder auf die Straßen um zu demonstrieren. Mit Traktoren transportierten sie Altpapier und entsorgten es vor Regierungsgebäuden. |
25.11.2019 | Bauern und Bauarbeiter parkten absichtlich im ganzen Land an Ausfahrten zu Hauptstraßen, um im Einsatzfall die Verbindungen sofort sperren zu können. |
13.12.2019 | Für mehrere Stunden blockierte die FDF überraschend die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Eidhofen, was zu schweren Staus im gesamten östlichen Teil Brabants führte. Auch in Amsterdam und Den Bosch fanden Bauernproteste statt. |
17.12.2019 | Ein Gerichtsentscheid erlaubte Bauernproteste an geplanten Standorten. |
18.12.2019 | Für 45 Orte waren Proteste geplant u.a. im Medienpark Hilversum. In Bergen op Zoom blockierten die Bauern ein Chemieunternehmen. Mehrere Grenzübergänge zwischen den Niederlanden und Deutschland wurden gesperrt. An den Sperrungen beteiligten sich auch deutsche Bauern aus Solidarität mit den niederl. Landwirten. Es gab Festnahmen und Bußgeldverhängungen. |
2020 | |
05.02.2020 | Geplante Gespräche zwischen Protestgruppen und Regierungsmitgliedern, bei denen neue Berechnungen der Stickstoffemissionen vorliegen sollten, wurden abgesagt. |
19.02.2020 | Die Bauern hielten sich bei ihrem ersten Protest des Jahres 2020 an die Bitte der Stadt Den Haag, nicht wieder das Maliefeld zu benutzen.
Sie nutzten dafür den (kleineren) Koekamp.
Auf den Autobahnen wurden mehrere Traktorfahrer von der Polizei mit Geldstrafen belegt. Innerhalb der Bauern gab es unterschiedliche
Auffsassungen zu Autobahnsperrungen. Die FDF hatte davon abgeraten. Eine Gruppe von Bauern versuchte, Losungen am Landwirtschaftsministerium anzubringen. Die Polizei verhinderte das. |
06.05.2020 | Die Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität kündigte an, dass sie einen Höchstwert für den Rohproteingehalt im
Futter für Milchvieh festlegen werde. Dieser soll im September in Krafttreten. Ziel dieser Gesetzgebung sei es, die Stickstoffemissionen
kurzfristig zu reduzieren. Bauern hielten entgegen, das es gegen die Gesundheit der Tiere wäre und zu geringerer Produktion führen würde. Die Regierung will Möglichkeiten prüfen, mehr bezahlbaren knappen Wohnraum bauen zu können. |
02.07.2020 | In Den Haag wurde Militär eingesetzt und darauf vorbereitet, die Straßen sperren zu können. |
08.07.2020 | In der Abfallverarbeitungsanlage in Wijster, Drenthe, kam es zu einer Demonstration, die zur Verhaftung von 57 Bauern führte. |
10.07.2020 | Dutzende Traktoren blocckierten ein Distributionszentrum in Zwolle. Auf Grund der Blockade konnten 230 Filialen nicht beliefert werden. Auch der Hauptsitz von Jumbo in Veghel und der Flughafen Eidhoven wurde mit Traktoren blockiert. |
12.10.2020 | Das Stickstoffreduzierungs- und Naturverbesserungsgesetz wird zur Genehmigung eingereicht. |
2021 | |
10.03.2021 | Das Stickstoffreduzierungs- und Naturverbesserungsgesetz wird zur Genehmigung angemeldet. |
01.07.2021 | Das Stickstoffreduzierungs- und Naturverbesserungsgesetz tritt in Kraft. |
07.07.2021 | Als Reaktion auf das Vorgehen der Regierung kamen die Bauern mit ihren Traktoren zum Malieveld in Den Haag. Ein Parlamentsabgeordneter hielt eine Rede, aber anders als vor anderthalb Jahren, was den Bauern auffiel. Landwirte der Farmer Defence Force protestierten in und um Zwolle, Assen, Arnheim und Den Bosch. |
2022 | |
10.01.2022 | Seit dem 10. Januar 2022 existiert die Funktion einer Ministerin für Natur und Stickstoff. Das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität hat zwei Minister: einen Minister für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität und eine Ministerin für Natur und Stickstoff (seit 10. Januar 2022). |
10.06.2022 | Am 10. Juni 2022 legte die Ministerin eine Karte vor, auf der die pro Gebiet zu erreichenden Stickstoffreduktionen dargestellt sind.
Noch am selben Abend zogen die Bauern mit Traktoren vor ihr Haus um gegen ihren Plan zu protestieren. Die Ministerein sprach mit den Bauern, aber
die Atmosphäre blieb spannungsgeladen. Eine gleichzeitige Bauernaktion fand am Hof Sneirewaard statt. Beamte des Landwirtschaftsministers wurden für einige Zeit fest gehalten. Bauern und Symppathisanten versammelten sich entlang der A28 bei Hoogeveen und der A16 bei Moerdijk aus Protest gegen die Kabinetspläne. Die sogenannten »unangekündigten Bauernproteste« wurden von LTO Nederland, von Politikern aller Parteien und vom Kabinett als inakzeptable Einschüchterung und als Verstoß gegen Vereinbarungen über Protestformen verurteilt. ⇒ Boerenprotesten tegen stikstofbeleid |
22.06.2022 | Als Reaktion blockierten die ersten Bauern am 22. Juni Flughäfen und Autobahnen mit ihren Traktoren, auch auf verbotenem Gelände. Mit angezündeten Strohballen blockierte man zusätzlich den Verkehr. |
04.07.2022 | Mancherorts leisteten sich die Bauern ein Katzundmausspiel mit der Polizei. Auf der A37 nahe der deutschen Grenze
lösten sie bei Anrücken der Sicherheitskräfte schnell ihre Sperren um sie an anderen Auffahrten sofort wieder
aufzubauen. Im Norden schlossen sich die Fischer den Protesten an und blockierten mehrere Häfen. |
2023 | |
11.03.2023 | Protest im Zuiderpark. Etwa 25 000 Demonstranten protestierten gegen die Stickstoffpolitik und für Bezahlung der Schäden, die durch Bodensenkungen dank der Gasförderung in Groningen entstanden sind. Die Polizei verhängte Geldstrafen gegen Traktor- und LKW-Fahrer, die ihre Fahrzeuge zum Protest einsetzten. |
Mai 2023 | Die EU-Kommission erlaubt der niederländischen Regierung, Bauernhöfe in der Nähe von Naturschutzgebieten aufzukaufen und danach zu schließen, wenn sie Grenzwerte der Stickstoffemissionen überschreiten. Die Maßnahmen stünden im Einklang mit den Zielen des European Green Deal. (JW 5.5.23) |
Juni 2023 | BoerBurgerBeweging Wahlsieger in allen zwölf Provinzen bei den Provinzwahlen 15.3.2023. |
Juli 2023 | FAZ 8.7.23: »Rutte trifft nach Bruch der Regierung König Willem-Alexander.« (Q.: dpa/AFP) |
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Literatur Zitate Begriffe
Bauernproteste Brüssel 2015 |
Artikel mit 2 Videos und Aufnahmen des Schweizer Fernsehens »Tausende Bauern mischen Brüssel auf« (SRF 7.9.2015) ⇒ Schweizer Fernsehen |
Niederländische Stickstoffkrise ab 2019 |
Stickstoffkrise in den Niederlanden bezeichnet eine ökologische und rechtliche Situation seit 2019. (Urteil einer Abteilung des Staatsrates) |
Blaue Banane | Der Begriff ⇒ Blaue Banane bezeichnet eine Megaregion
in Europa, deren Urbanisierung eine Kette von Ballungsräumen bildet.
Dieser Verdichtungsraum ist kein Ergebnis einer Planung, sondern entwickelte sich im Zuge langfristiger historischer Prozesse.
Gebiete der Niederlande gehören dem Verdichtungsraum an. Die Niederlande zählen mit 413 Einwohnern/qkm zu den am
dichtesten besiedelten Ländern (DS 232/qkm ; Belgien 376/qkm). Daten über direkte Umwelteinflüsse der Großstädte werden von den Medien wenig bekannt gemacht. Beispiel: Jeweils eine Mio Einwohner einer Großstadt sondern jährlich etwa 7 000 Tonnen Stickstoff an die Gewässer der Umwelt ab. |
Agrochemie Tierchemie |
Justus von Liebigs (1803-1873) Interesse galt der Förderung der Landwirtschaft mit dem Ziel: Verhinderung
der verheerenden Hungersnöte der damaligen Zeit. Liebig hatte 1816 im
⇒ Jahr ohne Sommer selbst eine erleben müssen.
Seine Erkenntnisse fasste er 1840 und 1842 in zwei Werken zusammen:
»Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie«, kurz Agriculturchemie genannt,
und »Die Thierchemie oder die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Physiologie und Pathologie.«.
Die Agrikulturchemie, in der er die Mineraldüngung propagierte und ihre Bedeutung für Qualität und Ertrag der Pflanzen erklärte,
erlebte neun Auflagen und wurde überdies in 34 Sprachen übersetzt.
Die praktische Anwendung seiner Lehre führte seither zur Vervielfachung landwirtschaftlicher Erträge. Es ist heutzutage bedeutsam, diesen historischen Hintergrund zu kennen. Die Ernährung großstädtisch organisierter Gesellschaften wäre ohne Kenntnis der Liebig’schen agrikulturchemischen Grundaussagen nicht möglich geworden. Warum Justus Liebig seine Forschungen betrieb, ist im heutigen Großstadtmilieu in Vergessenheit geraten. |
Stikstofwet | Das Stickstoffreduzierungs- und Naturverbesserungsgesetz vom 10. März 2021 ist ein niederländisches Gesetz, das die Reduzierung von Stickstoffemissionen regelt. Das Gesetz ändert das Naturschutzgesetz und trat am 1. Juli 2021 in Kraft. |
Staatsbosbeheer | SBB ist der größte Forst-und Naturverwalter der Niederlande. Im Jahr 1899 gegründet, 100 Jahre später privatisiert. Als Reaktion auf staatliche Kürzungen begann SBB 2013 mit dem Verkauf von Forst-und Natur-Standorten. |
TNO | Nederlandse Organisatie voor toegepast-natuurwetenschappelijk onderzoek, ist eine Organisation für angewandte Wissenschaft der Niederlande.
Im TNO-Gesetz, ursprüngl. vom 30.10.1930, sind Aufgaben, juristischen Bedingungen und die Beziehungen zur Regierung festgelegt. Im Jahr 2013 wies es eine Bilanzsumme von ca. 600 Mio € auf bei 3900 Mitarbeitern. Das TNO bezieht seine Erlöse zu einem Drittel aus öffentlicher Hand. |
Ministerin für Armutspolitik, Beteiligung und Renten | Umbenennung seit 10.01.2022 Ministerin für Armutspolitik, Beteiligung und Renten, zuvor
Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (26.10.2017-10.01.2022) Die Ministerin wurde mit Bauernprotesten wegen staatlicher Vorschriften zur Verringerung des Viehbestandes konfrontiert. Im Jahr 2020 schlug sie vor, dass die EU damit beginnen solle, die Tierschutzvorschriften anzupassen. Ab 2021 leitete sie die Bemühungen um Gesetze zur Verringerung schädlicher Ammoniakbelastung. |
Ministerin für Natur und Stickstoff | Am 10. Juni 2022 kündigte die Ministerin die neuen Stickstoffpläne an, die eine Reduzierungspflicht der Stickstoffemissionen um 70 % in 131 Naturnahen-Gebieten beinhalten. Damit können zukünftig nicht alle Landwirte ihre Tätigkeit fortsetzen. |
BBB | BoerBurgerBeweging, 2019 gegründet, BBB Wahlsieger in allen zwölf Provinzen bei den Provinzwahlen 15.3.2023. Aus einer Zeitung am 23.3.2023: "...zuvor war die rechtspopulistische Bauern-Bürger-Bewegung BBB in einem Erdrutschsieg stärkste Kraft in den niederländischen Provinzwahlen geworden, während die Regierung ... abgestraft wurde." |
Brüssel Mai 2023 |
Die niederländische Regierung darf rund 3000 Bauernhöfe mit einem sehr hohen Bestand an Geflügel, Schweinen, Milchvieh und Mastkälbern zur freiwilligen Aufgabe ihrer Betriebe bewegen. Dafür stellt Den Haag insgesamt 1,47 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Entscheidung der EU-Kommission sei wichtig zur Bewältigung der Stickstoffkrise, freute sich die Ministerin für Natur und Stickstoff. Sie befürchtete, Brüssel könne den Plan der niederländischen Regierung als rechtswidrige staatliche Subvention ablehnen. |
Juli 2023 | »Rutte trifft nach Bruch der Regierung König Willem-Alexander«,»Inmitten der Vertrauenskrise in der niederländischen Politik wird der Asylstreit aber auch als vorgeschobener Grund für das Auseinanderbrechen der Regierung gesehen. ... Neben der Migrationspolitik sorgen sich die Menschen in den Niederlanden auch um die Wohnungsnot, die Energiewende sowie die Klimapolitik. Einer der großen Konflikte ist die Zukunft der Landwirtschaft angesichts angekündigter Umweltauflagen.« |
Bauernproteste in den Niederlanden 2019-2022 • Umweltschutz und Viehzucht • © Dipl.ing. Hans Holger Lorenz
Literatur u. Quellen • bauernkriege.de • Stand: 6. September 2023