Übersetzung aus dem Journal of Artists´ Opinions des Jahres 1953




Reality
A Journal of Artists' Opinions (New York 1953 Nr.1 S.1)

             Erklärung
Eine Gruppe von Künstlern ist zusammen getreten, um ihre Probleme zu diskutieren. Die Arbeiten der Mitglieder dieser Gruppe sind sehr vielfältig in Stil und Konzeption. Ihre Verwandtschaft ist gekennzeichnet von Respekt und Liebe zu den menschlichen Qualitäten in der Malerei. Die folgende Erklärung repräsentiert ihre abgestimmte Meinung.
Alle Kunst ist Ausdruck menschlicher Erfahrung. Alle Möglichkeiten der Kunst müssen erforscht werden, um diesen Ausdruck zu erweitern. Wir glauben trotzdem, dass Komposition und Zufall, Farbe, Muster und all die anderen Elemente der Malerei, nur Mittel zu einem größeren Zweck sind und der ist die Darstellung des Menschen und seiner Welt.
Heute wird die strukturierende Moderne durch eine dominierende Gruppe von Museumsbeamten, Händlern und Werbungsleuten als Manifestation künstlerischer Intuition dargestellt. Diese willkürliche Förderung einer einzigen Richtung der Malerei forciert eine Verachtung des Geschmacks und der Intelligenz des Publikums. Wir sind aufgefordert, zu glauben, das nur ein innerer Kreis fähig ist, diese zeitgenössische Malerei als Kunst für die Zukunft zu bestimmen, dass alle anderen das eben zu Glauben haben. Diese Theorien werden in einer rituellen Sprache serviert, die ebenso unverständlich ist für die Künstler wie für die Laien. Dieser Jargon ist besonders verwirrend, da viele junge Künstler verführt werden, die Verwirrung von Formen und Farben als das wahre Ende der Kunst zu akzeptieren, sie sogar mit dem Chaos der Schöpfung gleichzusetzen. Die dogmatische Wiederholung dieser Ansicht hat in der ganzen Welt der Kunst eine Atmosphäre der Verantwortungslosigkeit, des Snobismus und der Unwissenheit erzeugt.
Wir sagen mit den Worten von Delacroix: "Männer unseres Berufes sprechen Theorieerfindern das Recht ab, es in unserer Domäne und auf unsere Kosten zu versuchen." Wir glauben, dass die Kunst nicht Eigentum eines esoterischen Kults werden wird. Wir bekräftigen das Recht des Künstlers über die Kontrolle seines Berufs. Wir arbeiten daran, der Kunst wieder ihre Freiheit und ihre Würde mit lebendiger Sprache zu geben.

(nichtautorisierte Übersetzung HHL)
Milton Avery Ernest Fiene Leon Kroll Sigmund Menkes
Isabel Bishop Joseph Floch Yasuo Kuniyoshi Henry Varnum Poor
Aaron Bohrod Xavier Gonzales Joe Lasker Anton Refregier
Louis Bosa Dorothea Greenbaum Sidney Laufman Honoré Sharrer
Louis Bouché Stephen Greene Jacob Lawrence Joseph Solman
Charles Burchfield William Gropper Jack Levine Moses Soyer
Nicolai Cikovsky Chaim Gross Oronzio Maldarelli Raphael Soyer
Gladys Rockmore Davis Maurice Crosser Reginald March William Thon
Joseph De Martini Robert Gwathmey Henry Mattson Antony Toney
Alexander DobkinJoseph HirschEdward Melcarth Howard Warshaw
Guy Péne du Bois Edward Hopper Paul Mommer Sol Wilson
Phillip Evergood Karl Knaths

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Notizen zum Realismus in der Malerei der Vereinigten Staaten • H.H.Lorenz • 23.9.2014 WB-To