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Jahr | ||
1921 | In Kenia nimmt die East African Association den Kampf gegen den Landraub durch europäische Siedler auf. Die Bewegung wird 1922 verboten. |
1920 wurde Kenia der Stand einer britischen Kronkolonie auferlegt. Die brit. Behörden führen eine Zwangsarbeit von 180 Tagen im Jahr ein, eine Kopfsteuer und Arbeitsausweise für die Arbeit auf europäischen Plantagen. |
1935 | In Kenia erheben sich die Masai-Bauern (Hirten) gegen die Vertreibung aus ihren Weidegebieten. Der Aufstand wird blutig unterdrückt. | |
1946 | Kongo (Leopoldville) Aufstand der Bauern in der Ostprovinz. |
Aufschwung der nationalen Befreiungsbewegung. |
1948 bis 1957 | Mau-Mau-Aufstand in Kenia. 1948 beginnen Aktionen der Mau-Mau-Bauern. Britische Kolonialtruppen reagierten mit militärischen Angriffen und Umsiedlungsaktionen. 80.000 Verdächtige wurden in Internierungslagern, sogenannten Detentions Camps hinter elektrischem Stacheldraht gefangen gehalten. Von europ. Medien verbreitete Schreckensmeldungen über die Grausamkeit der Rebellen bestätigen sich nicht. 95 weiße Gefallene wurden gezählt, dem gegenüber aber mehr als 10.000 Tote Mau-Mau. |
Vor der Kolonialzeit waren die Bewohner des Landes hervorragende Landwirte. Stammesgegensätze waren historisch geprägt
durch die Arbeitsinhalte von Ackerbauern und Viehzüchtern. Das Land der Kikuyu wurde seit 1920 immer mehr von weißen Farmern besetzt und weiträumig für Einheimische gesperrt, sogen. White Highlands. Den Begriff "Mau-Mau-Verschwörung" prägten die britischen Kolonialbehörden, als die Bauern der Kikuyu, der Embu und der Meru sich 1952 zum Aufstand erhoben. Von 1952 bis 1957 dauert der bewaffnete Kampf gegen die Vertreibung vom eigenen Land und gegen die Bevorzugung weißer Siedler (eine Rechtsänderung brachte die Verlängerung der "Bodenrechte" von 99 Jahre auf 999 Jahre nur für Weiße). |
1957 bis 1960 | Die Chiefs führen die Bauernaufstände verschiedener Xhosa-Clans in der Transkei (Südafrika) an. Dabei wird die große Pondo-Rebellion international bekannt. Sie wird mit äußerster Brutalität niedergeschlagen. | Die Auseinandersetzungen richten sich gegen regierungsoffizelle "Selbstverwaltungen". (?) |
1959 | 1959 wird durch eine Bauernrevolte der Hutus die Oberschicht der Tutsis in Ruanda gestürzt.
Dabei müssen über 150 000 Angehörige der Volksgruppe der Tutsi nach Uganda fliehen.
1961 erfolgt dann der Sturz der Niyginya-Dynstie und damit das Ende der Monarchie in Ruanda. Ruanda wird eine Republik unter der Hutu-Führung im Jahr 1962. |
Da die sozialen Probleme nicht gelöst werden, setzen sich die Spannungen in den folgenden Jahrzehnten fort. |
1961 | Bauernaufstand der Bakongo-Bauern in Angola Die Partisanen der Bakongo erstürmen aus dem Dschungel heraus abgelegene Plantagen der weißen portugiesischen Siedler. Kleine Militärkonvois werden angegriffen, Straßen blockiert. Etwa 1000 Portugiesen werden auf den Ansiedlungen von den schlecht (nur mit dem Buschmesser Catana) bewaffneten Angreifern getötet. Die Kämpfe verlaufen mit großer Brutalität beiderseits. Bei der Niederschlagung durch die Portugiesen wurden etwa 20.000 Angolaner getötet. Im Verlauf der Auseinandersetzungen schließen sich den Bakongo-Bauern Angehörige der Stämme der Ambuila und Dembos an. Angehörige des Lunda-Stammes kämpfen auf Seiten der Kolonialherren. Aufstandsgebiet: Zwischen ⇒ Bolongongo und ⇒ Nambuangongo. |
Ursachen des Aufstandes schwarzer Kleinbauern, der von der europ. Öffentlichkeit nicht wahrgenommen wird:
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1963 bis 1964 | Beim Ogaden-Aufstand in Äthiopien 1963/1964 formieren sich die im äthiopischen Ogaden lebenden Somali-Nomaden (Tierhirten) in der Ogaden-Befreiungsfront. Sie fordern die Rücknahme von Steuer-Erhebungen und ungehinderten Grenzübertritt nach Somalia, da der traditionelle Zugang zu Weiden und Wasserstellen für die Tierhaltung erforderlich war. | (?) |
1964 bis 1968 | 1964 bis 1968 maoistische Guerilla um Piere Mulele im Kongo-Kinshasa(Region Kwilu). (?) | (?) |
1971 | Die Insel Madagaskar vor der Ostküste Afrikas wird 1971 von Bauernunruhen erschüttert. Der Aufstand verarmter Bauern begann in der Provinz Tulear und breitete sich über die ganze Insel aus. Mehrere hundert Menschen kamen dabei ums Leben. In den Folgejahren herrschte eine Militärdiktatur. | In den Folgejahren herrschte eine Militärdiktatur. |
1976 | Geschlossener Boykott der Local Government Wahlen der von ihrem Land vertriebenen Hausa-Bauern in Nigeria im South Chad Irrigation Project. | (?) |
1980 | Offene Rebellion der Kleinbauern in der Sokoto-Provinz in Nigeria. In dem Bakalori-Bewässerungs- und Entwicklungsprojekt, dem bis dato größten dieser Art in Nord-Nigeria, kam es im Frühjahr zu einer dramatischen Konfrontation zwischen Kleinbauern einerseits und den absentee landlords, der Projektleitung und der Staatsmacht andererseits. Als die Dorfbewohner, denen man mit dem Projekt ihre Lebensgrundlage entzogen hatte, sich gegen einen weiteren Ausbau durch Straßensperren, Besetzung des Staudamms (?) und Schließung der Bewässerungstore (?) wehrten, wurde der Aufstand mit Waffengewalt nieder geschlagen. Fazit: mindestens 19 Tote (inoffizielle Angaben weit höher!), mehrere niedergebrannte Dörfer ! |
Ursachen: Projektmaßnahmen betrafen Kleinbauern gehörendes Land. Die Landwirtschaftspolitik der Regierung und der (sie beratenden) Weltbank hat mit den erstellten Entwicklungsprojektten nicht das Ziel erreicht, das Los der Kleinbauern zu verbessern. Vielmehr bewirkte sie eine weitere soziale Differenzierung und Ungleichhheit zwischen armen und reichen Bauern. |
1999 | Nigeria 1999 / 2000 (?) |
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2002 | Uganda Bauern verklagen die ugandische Regierung und die Kaweri Kaffee Plantage wegen Landvertreibung. 2001 vertrieb die ugandische Armee die Bewohner von vier Dörfern, weil die Regierung das Land der Kaweri Kaffee-Plantage verpachtet hat. In Mubende wurden für eine 2.500 Hektar große Kaffeeplantage im August 2001 Tausende Menschen von ihren Lebensgrundlagen abgeschnitten. |
Bis zur gewaltsamen Vertreibung hatten sich die Bauern auf diesem Land ihre Ernährung und ein Gemeinwesen gesichert. Sie wurden von Polizei und Militär verjagt. Für die Bauern gab es keine ernsthafte Entschädigung. 18.03.17 ⇒ Junge Welt |
2007 | Bauernproteste in Kenia. Bei einem Protestmarsch in Nairobi zogen Bauern vor die deutsche Botschaft. Sie forderten von der Bundesregierung, die den EU-Vorsitz hat, eine klare Absage an die unfairen Bedingungen, die mit den EPAs auf sie zukommen dürften. Von der eigenen Regierung erwarten die lokalen Produzenten Widerstand gegen die Verträge, die nach Auslaufen des 2000 unterzeichneten Cotonou-Abkommens am 31. Dezember 2007 die Beziehungen zwischen der Union und den AKP-Staaten regeln sollen. Anvisiert ist eine Angleichung an die Freihandelsprinzipien der Welthandelsorganisation (WTO). |
Die kenianischen Bauern befürchten eine Beendigung des zollfreien Zugangs in die EU (97 % kenianischer Produkte gehen zollfrei
in die EU) und eine Überschwemmung des eigenen Marktes mit hoch subventionierten europ. Billigprodukten. Die Bauern machen die Liberalisierung des Welthandels für ihre schlechte Lage verantwortlich. ⇒ Junge Welt 26.4.2007 S.15 |
2012 | Südafrika Bei Revolten von Farmarbeitern wurde ein junger Landarbeiter getötet. Verarmte und entrechtete Landarbeitern wehren sich gegen unnachgiebige Landbesitzer. Die Arbeitskämpfe weiten sich auf 16 Regionen des Landes aus, betroffen sind Obst- und Weinfarmen gleichermaßen. Wie die Bergleute kämpfen die Farmarbeiter um bessere Lebensbedingungen und Zukunftschancen für ihre Kinder. 150 Rand (13,26 Euro) pro Tag fordern sie. |
Der Mindestlohn in der Landwirtschaft ist zu gering festgelegt. 69,39 Rand beträgt er für Farmarbeiter, umgerechnet 6,14 Euro, die Streikenden beklagen, daß ihre Löhne bei nur 60 bis 65 Rand liegen. Neun Stunden arbeiten sie dafür offiziell auf den Feldern, tatsächlich jedoch oft wesentlich länger. Wer gegen Hungerlöhne versucht, sich gewerkschaftlich zu organisieren, wird mit Kündigung bedroht. Auch gibt es Arbeitseinsätze in den frisch mit Chemikalien besprühten Weinfeldern. ⇒ Junge Welt 16.11.12 |
2017 | Uganda Die Netzwerkorganisation FIAN informierte im Februar den UN-Frauenausschuss über die Folgen eines Falles von Landgrapping in Uganda. Im August 2016 jährte sich zum fünfzehnten Mal die gewaltsame Vertreibung von 4.000 Menschen durch die ugandische Armee zugunsten der Kaweri Coffee Plantation Ltd.. |
Siehe Eintrag 2002 Das Gerichtsverfahren wurde nach allen Regeln der Kunst verschleppt. Nach elf Jahren sprach das zuständige Gericht am 28. März 2013 das erste Urteil – zugunsten der Vertriebenen. Die Bauern wollen weiter um eine gerechte Entschädigung streiten. ⇒ Fian Deutschland |
Siehe auch Tabelle → Hungerrevolten in der modernen Neuzeit
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